Vorbereitungsaufwand: gering

Zeitaufwand: ca. 60 Minuten

In Kürze:

Mit der 6-3-5 Methode entwickeln 6 Personen 3 Ideen in je 5 Minuten. Diese Ideen bauen aufeinander auf.

Vorbereitung:

Alle teilnehmenden Personen benötigen ein Blatt wie in der Vorlage 6-3-5 und einen Stift, ggf. eine Schreibunterlage.

Zunächst braucht es eine passende Fragestellung, die das Problem bzw. den Anlass für die Ideenfindung umschreibt.

Beispiele: Wie wollen wir den Laden nennen? Wie können wir als Team besser zusammenfinden? Wie können wir Klient xy noch besser unterstützen? Welches Motto könnte unser Sommerfest haben? Was fehlt noch, damit Produkt xy zum Erfolg wird?

Es sollte eine offene (W-)Frage sein, die positiv formuliert und in die Zukunft gerichtet ist.

Vorgehen:

Alle sechs Personen haben ein identisches Blatt wie in der Vorlage. Person A schreibt in die erste Zeile drei Ideen, gibt das Blatt nach fünf Minuten weiter; Person B schreibt in die zweite Reihe drei weitere Ideen, die evtl. von Zeile 1 inspiriert werden. Da alle genauso verfahren, sind nach 30 Minuten 6×18, also 108 Ideen entstanden.

Diese werden nicht alle genial sein. Darum geht es aber auch nicht. Hier geht zunächst Quantität vor Qualität. Kein Gedanke ist zu gering oder zu absurd, um niedergeschrieben zu werden. Wenn in diesem Spirit, ohne „Originalitätsdruck“ die Gedanken fließen und Ideen sprießen dürfen, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass unter den über 100 Einfällen eben doch 3, 5 oder mehr richtig brauchbare zu finden sind.

Wichtig ist auch, dass die Ideen nicht im Prozess diskutiert, hinterfragt oder zerredet werden. Idealerweise, arbeitet jede Person für sich und kommt nicht in den Dialog mit anderen. Nur wenn etwas nicht leserlich ist oder ein Satz absolut nicht verstanden wird kann dies kurz geklärt werden.

Die Methode funktioniert auch schon mit 4 oder 5 Personen, dann kommen eben weniger Ideen zustande. Bei 7-11 Personen kann man entweder noch eine Zeile hinzunehmen oder die Runde endet einfach nach 6 Durchgängen.

Ergebnissicherung:

Nach dem letzten Durchgang können die Blätter erneut weitergegeben werden, bis wieder Alle alle Blätter gesehen haben. Dabei umkringelt jede Person auf jedem Blatt die Idee die ihr am besten gefällt (Mehrfachumkringelungen möglich :-)).

Dann kann wie folgt vorgegangen werden:

Variante A:

eine Person lässt sich alle markierten Ideen zurufen und notiert diese, z.B. auf einem Flipchart. Danach können alle mit Klebepunkten ihre Favoriten bestimmen (es empfiehlt sich pro Person die Anzahl der Punkte auf drei zu begrenzen). Die Alternative mit den meisten Stimmen gewinnt. Ggf. kommt es zur Stichwahl per Handzeichen.

Dieses Vorgehen passt zu einer einfacheren Fragestellung wie zum Beispiel der Namensfindung für eine Sache.

Variante B:

Jede Person notiert von dem letzten Blatt das sie bekommen hat, jede umkringelte Idee einzeln mit einem dicken Filzstift gut leserlich auf ein DIN A4 Blatt oder eine Moderationskarte.

Dann werden die Karten auf dem Boden oder an einer Pinnwand nebeneinandergelegt/ -gehängt, geclustert/ zusammengefasst. Evtl. werden daraus Arbeitspakete für die Weiterarbeit gebildet.

Diese Vorgehensweise eignet sich bei komplexeren Fragestellungen wie z.B. Maßnahmen für eine bessere Kommunikation im Team.

Bei beiden Varianten kann es nach der Ideenfindung auch eine Diskussionsphase geben.