Juli/ August – Notfallplan und Bettpfanne

Der Sommer verlief anders als geplant. Statt noch ein bisschen zu reisen und mich in Ruhe von meinem Angestelltendasein zu verabschieden, lernte ich mich selbst im Krisenmodus kennen. Im Iran wurde Theos Fahrrad von einem Auto erfasst. Er hatte viel Glück im Unglück. Sowohl was die Verletzungen als auch was die Umstände betraf.

In meinem letzten „Protokoll einer Daheimgebliebenen“ berichte ich über den Unfall und die Zeit danach.

Nachdem ich vier Tage mit telefonieren und dem Hin- und Herschicken diverser Dokumente verbracht hatte, schafften wir es, Theo ausfliegen zu lassen. Nach diversen OPs wurde er sehr bald aus der Winterbergklinik entlassen – bevor er wieder stehen konnte. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal glücklich darüber sein würde, meinen Freund im Rollstuhl zu sehen: in dem Moment, als er zum ersten Mal sein Bett verlassen hatte und in die Küche gerollt kam, war ich von so purer Freude erfüllt wie das letzte Mal vielleicht als wir frisch verliebt waren.

Mittlerweile hat er die Reha hinter sich und läuft Treppen auch wieder vorwärts runter. Wie es mit seiner Genesung weitergeht, lässt sich in Theos Newsletter verfolgen.

Learnings:

  1. im Krisenfall einen Notfallplan abarbeiten zu können ist sehr entlastend
  2. Vorsorgevollmacht – goldwert!
  3. wir haben ein großartiges Netzwerk, für das ich extrem dankbar bin
  4. mit einem deutschen Pass ist man verdammt privilegiert
  5. „Wenn das Wort “Bettpfanne” einmal im Alltagsvokabular aufgetaucht ist, ist dies ein guter Indikator dafür, dass die Beziehung ein neues Level erreicht hat :-) „